Frühjahrsmüdigkeit

Mit diesen vier „S“ Frühjahrsmüdigkeit überwinden

Die ersten Krokusse sprießen und junges Busch-Grün strahlt direkt in Dein Herz und Du fühlst Dich trotzdem müde und antriebslos? Dann sind diese vier „S“ ein Muß für Dich gegen die Frühjahrsmüdigkeit.

Wenn mein schwarzer ‚Drei-Uhr-Tee‘ nicht mehr wirkt, dann ist das entweder ein Zeichen für: mach mal Pause – oder der letzte Garant dafür, dass die Frühjahrsmüdigkeit mich in unsichtbare Fesseln gespannt hat.

Woher kommt Frühjahresmüdigkeit?

Der Übergang zwischen Winter und Frühling gilt als Zeit des Kapha-Überschuß. Sprich, die Zeit, in der das Ayurveda-Dosa Kapha in unseren Körpern dominant ist. Kapha entspricht dem Erd- und Wasserelement und ist kalt, schwer und stabil. Das heisst, dass Stabilität aber auch Schwere und Feuchtigkeit in uns vorwiegen.

Diese Schwere spüren wir im Frühling oft als Frühjahrsmüdigkeit. Meist hängt sie unweigerlich mit einer – durch Kapha – geschwächten Verdauungskraft zusammen. Denn in der Ayurveda gilt:

stabile, starke Verdauungskraft = Vitalität und Energie

So eine Müdigkeit kann auch an einen Vitamin D-Mangel geknüpft sein, denn unsere letzten Sonnenbäder sind verdammt lange her!

Trotzdem gibt es im Ayurveda ein paar ganz einfache Tips, um die Frühjahrsmüdigkeit zu überlisten:

erstes „S“

Spazieren gehen im Licht. Frische Luft – vor allem die zarte Frühlingsluft – macht leicht und glücklich. Sie macht den Kopf frei und pustet Sauerstoff in die hintersten Zellen. Und: Bewegung im Licht ist ein wunderbar einfaches Mittel gegen Antriebslosigkeit, sogar gegen spätwinterlich depressive Verstimmung.

Also morgens den inneren Schweinehund überwinden, raus aus dem Bett und am Kanal Joggen. Oder ein Spaziergang zur Mittagspause an der Spree oder die Yogapraxis derart intensivieren, dass Du vom gemütlichen Restorativ-Yoga hin zum Schwitzen kommst.

zweites „S“

Sesamöl. Von außen und von innen. Denn Sesam ist erhitzend. Alles, was sanft erhitzend wirkt, regt den Stoffwechsel an und treibt die Müdigkeit aus dem Körper. Zu dieser Zeit sind auch frischer Ingwer, Kreuzkümmel, Knoblauch, schwarzer Pfeffer, Pippali und Honig ideal, um Feuer in die feuchte Schwere zu leiten.

Also Sesamöl: zum Kochen, geröstete Sesamkerne über Dein Essen streuen oder Dich mit  einer Sesamölmassage selbst verwöhnen. Für die Massage kannst Du das Öl etwas erwärmen und von den Händen und Füßen Richtung Herz massieren.

drittes „S“

Die Suppe! Ja, im Ayurveda greifen wir immer und immer wieder auf die Heilkraft der Suppe zurück! Abgestimmt auf die Saison und das „Thema“, können wir mit der Suppe auf ganz sanfte, schlichte Weise für mehr Klarheit und Leichtigkeit im Körper sorgen.

Eine klassische Frühlingssuppe besteht idealerweise aus leichtem, bitterem, grünen Gemüse, wie Pak Choi, Mangold, Spargel, Zuckerschoten, Bohnen und Spinat.

Dazu frischer Ingwer. Ebenfalls eignen sich frische, bittere Kräuter, wie Petersilie, Koriandergrün, Bärlauch, Brennessel und Löwenzahn. Der bittere Geschmack wirkt als ‚Antidot‘ zu Kapha und laut dem Ayurveda-Lehrer David Frawley hat der bittere Geschmack einen klärenden Effekt auf den Geist und macht optimistisch.

Vor allem am Abend-Suppe lässt Dich leicht (ein)schlafen und voller Frische aufwachen. Warum die Suppe sonst noch genial ist, kannst Du hier nachlesen.

Jenseits von Suppe: Flüssigkeit ist perfekt bei Frühjahrsmüdigkeit. Lauwarmes Wasser oder Ingwerwasser regen Deinen Kreislauf an. (Direkt nach dem Essen sollte nicht getrunken werden, weil das die Verdauungskraft mindert.)

viertes „S“

Sitzen. Meditieren. Atmen. Schon zehn Minuten Atemübungen am Tag haben einen großartigen Effekt auf Stressresistenz, Wohlbefinden und Konzentration. Klarheit und somit auch die Wachheit in Dir nehmen zu. Wir schöpfen Kraft und sind wieder voller Elan.

Das wunderbare an Atemübungen ist, dass man sie überall machen kann. In der U-Bahn, beim Warten auf den Bus, auf dem Bürostuhl, vor dem Schlafengehen.

Ganz einfach ist diese Übung

Egal, wo Du bist: such‘ Dir einen inneren Punkt zur Verankerung. Wenn Du stehst, dann sind das Deine Füße, wenn Du sitzt, die Sitzknochen,  wenn Du liegst, Deine Körperrückseite. Dann konzentrierst Dich auf Deinen Atem.

Während Du einatmest, zählst Du bis fünf, wenn Du ausatmest bis sieben. Dann machst Du eine kleine Pause, die sich für Dich gut anfühlen soll. Und wieder von vorne. Mit jedem Ausatmen kannst Du Deine Beine spürbar schwer werden lassen und Richtung Boden sinken lassen.

10 bis 12 Runden sind perfekt. Du wirst merken, dass Du Dich danach auf sanfte Weise energetisiert fühlst!

Noch ein Tip

Versuche zum Frühlingsbeginn möglichst auf schnelle Energie-Bringer, wie Kaffee und Zucker zu verzichten. Sie machen zwar schnell wach, aber erschöpfen danach um so mehr.

Deine zarte Frühlings-Suppe

Die Suppe schmeckt leicht, säuerlich und herb. Sie geht wunderbar schnell zu kochen. Das Gemüse ist so blitzartig fertig, dass man beim Garen zusehen kann!

für 2 Portionen

Du brauchst

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Frische Leichtigkeit.

Für den Sud

1 EL Ghee (oder Sesamöl)

1 TL Koriandersaat, grob gemahlen

1 TL Curryblätter

1 TL Dattelsüße oder Ahornsirup

1 Knoblauchzehe, geschält, gehackt

1 großes Stück Ingwer, geschält, gehackt

1 Charlotte, geschält, gehackt

1 Zitronengrass, mit dem Messerende zerstoßen

1 gestrichenen TL Reis-Miso

1 Messerspitze Chillipulver oder etwas frische Chilli

Salz (ca 1/2 TL, je nach Misosorte!)

Wenn Du es geschmacklich etwas intensiver magst, dann mach Dir etwas Gemüsebrühe in Deinen Sud.

Gemüse

2 Pak Choi

100g Zuckererbsen

4 Radieschen

2 Frühlingszwiebeln

Topping

2 EL Sesamöl

Saft von 1/2 Limette

ein paar frische Sprossen

1 TL Kalonji (schwarzer Sesam) oder hellen Sesam

dazu

100 g Buchweizen- oder Reisnudeln

Und so geht’s

Als Erstes setzt du das Nudelwasser auf.

Während sich das Wasser erhitzt, kannst du den Sud zubereiten:

Ghee oder Sesamöl erhitzen, Koriandersaat und Curryblätter in das Fett geben, dann gehackten Ingwer, Knoblauch, Charlotte dazu tun. So lange anschwitzen, bis die Charlotte glasig ist. Dann vorsichtig!!! mit 500 ml Wasser ablöschen. Salz, Dattelsüße, Zitronengras, Miso, Chillipulver in den Sud geben und bei geschlossenem Deckel 10 Minten kochen lassen.

Wenn das Nudelwasser kocht, die Nudeln nach Packungsbeilage zubereiten. Wenn die Nudeln fertig sind, kalt abspülen und in einem Sieb abtropfen lassen.

Während der Sud und die Nudeln kochen kannst Du das Gemüse zubereiten. Frühlingszwiebeln und Pak Choi in Ringe oder Viertel schneiden, Zuckererbsen halbieren, Radieschen in Scheiben schneiden. Du kannst auch Spinat oder grünen Spargel nehmen!

Wenn der Sud lange genug gekocht hat, der Reihe nach Frühlingszwiebeln, Pak Choi, Zuckererbsen hineingeben. Ganz kurz kochen lassen. Radieschen auch hineingeben, nur noch eine Minute kochen. Fertig! Mit Limettensaft und Sesamöl übergießen.

Nudeln in zwei Schalen geben und Gemüsesuppe darüber giessen. Mit Kalonji und Sprossen bestreuen. Nach Geschmack frisches Grün, wie Korianderblätter darüber streuen.

Dazu schmeckt auch Mango- oder Limettenchutney.

Bon appetit!

Solltest Du unter andauernder Müdigkeit leiden, könnte das an einem Eisen- bzw. Vitaminmangel liegen, möglicherweise an einer Schilddrüsenunterfunktion. Wenn Du unter andauernder Müdigkeit leidest, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Eine individuelle Reinigungskur nach Ayurveda-Prinzipien kann ebenfalls zu mehr Vitalität verhelfen.

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