Mit diesen Fünf Schritten ganzheitlich im Herbst ankommen
Hast du das Gefühl, etwas haltlos in diesen plötzlichen Herbst hineingestolpert und wie eingeengt zu sein, im Leben drinnen? Dazu getrieben, von deinen Plänen, Wünschen, Träumen für die verbleibenden Monate des Jahres?
Dann geht es dir wie mir. Und im Verständnis der zyklisch ausgerichteten Ayurveda ist das auch völlig „normal“.
Körperwahrnehmung als Spiegel der Bedüfnisse erkennen
Zu jeder Jahreszeit können wir unseren Körper von innen heraus auf verschiedene Weise erfahren.
Dass wir uns im Herbst anders fühlen, als im Sommer liegt – ganz klar – an den wechselnden Temperaturen, die von außen auf uns einwirken. Doch auch von innen heraus werden wir im Herbst von anderen Energien dominiert, als im Sommer.
Diese Energien oder auch Dosas stehen für bestimmte Elemente, die in uns aktiv sind. Im Herbst ist es das Vata oder der Wind.
Diese Vata-Dominanz bringt ganz besondere Aufgaben und Bedürfnisse mit sich. Wieviel Vata in uns gerade vorherrscht, ist individuell verschieden. Du kannst es zum Beispiel an diesen Faktoren erkennen:
Anzeichen von Dosa-Erhöung im beginnenden Herbst
Trockene, spannende auch juckende Haut, trockene Augen, Erschöpfung, Müdigkeit, Verstopfung, trockene Nasenschleimhaut, ein aufgeblähter Bauch sind unter anderem körperliche Anzeichen von einer Vata-Erhöhung. Vor allem aber zeigt sich der Herbst in seinem „Abdruck“ in unserer Psyche.
Gerade die vom Vata (Wind) dominierten Typen, die leichten, luftigen, kann es jetzt so richtig umhauen.
Vata hat einen direkten Zugang zu unserem subtilen Körper. Nervosität, innere Unruhe und Druck, Konzentrationsmängel, Unentschlossenheit, Vergesslichkeit, Cravings, Ohrensausen und sogar Panikattacken sind unter anderem Anzeichen von zu viel Wind oder Vata in uns. Viel Vata zeigt sich gerade auch in einem sehr frühen Aufwachen am morgen.
Erde einladen: den Herbst fühlen, heißt den Pulsschlag der Natur fühlen
Energetisch entspricht der beginnende Herbst der Energie des abnehmenden Mondes. Und so wunderschön die bunten, fallenden Blätter leuchten und duften: wir begeben uns aus der Fülle auf den Weg in die Dunkelheit, wenden uns der Innenwelt zu und – im übertragenen Sinn – auch dem Sterben. Das kann tiefsitzende Angst auslösen und Unruhe hervorrufen.
Herbst bedeutet erst einmal emotionale Unsicherheit. Jetzt ist die Zeit, loszulassen, uns zu verabschieden, uns allmählich von außen nach innen zu wenden – und aus tiefem Herzen dankbar zu sein.
Mixed up oder Luft raus?
Die Herbst-Phase ist ein Teil unseres natürlichen Lebenszyklus und so sollten wir sie auch verstehen: wir können jetzt tief dem Wind in uns lauschen, statt aufkommende, „störende“ Emotionen, mit Aktionismus zu übergehen. ZeugIn der Veränderung zu sein, statt sie zu ignorieren, birgt die wundersame Kraft der Selbstermächtigung in sich.
Annahme und ganzheitliche Erdung sind jetzt essentiell, um Vata zu balancieren und aus dieser Umbruchzeit Kraft auf vielen Ebenen zu schöpfen. Dabei kann uns die Ayurveda wunderbar unterstützen.
Deine Wind-Balance im Herbst mit fünf einfachen Schritten unterstützen

Schritt Eins: Kalender-Detox mit Vision
Von einem Blick in deinen Kalender wird dir schwindelig? Schärfe deine Ziele für die kommenden Monate. Jetzt ist der ideale Moment, um innezuhalten und loszulassen und dich auf das zu konzentrieren, was du in diesem Jahr wirklich noch erreichen möchtest.
Plane dabei bewußt Pausenzeiten für dich ein, um dich im Herbst tiefer mit dir zu verbinden.
Schritt Zwei: Ätherische Öle unterstützen emotional
Duftende Öle beruhigen das Nervensystem. Wenn du eine Badewanne hast, kannst du ätherische Öle von Lavendel, Vanille, Rose, Nelke, Jasmin oder Orange zum Baden anwenden. Anschließend warm anziehen und ins Bett gehen.
Falls Du keine Badewanne hast, kannst du dich warm duschen und deine noch feuchte (!) Haut anschließend einölen. Wichtig ist, vom Kopf zu den Füßen hinunter zu streichen, für die entspannende Wirkung immer vom Herzen weg. Ich verwende im Herbst gerne das Lavendel-Öl von Weleda oder ein balancierendes Öl von Primavera.
Schritt Drei: Wärme und gute Fette geben jetzt Geschmeidigkeit
Vielleicht hast du es selbst schon gespürt, dass du dich intuitiv nach einem warmen Frühstück oder Abendessen sehnst. Allgemein lässt sich Vata wunderbar mit warmen, wärmenden und möglichst flüssigen Mahlzeiten besänftigen.
Auch die „innere Ölung“ durch den Gebrauch wertvoller Fette ist essentiell, um uns zu stabilisieren und unser Immunsystem zu stärken. Die Ayurveda empfiehlt dir zum Kochen für diese Jahreszeit Ghee, also geklärte Butter. Je nach Geschmack, kannst du hin und wieder Sesam- oder Senföl verwenden.
Wenn du dich Abends angespannt fühlst, kannst du dir auch warmes Ghee auf die Stirn geben und sanft einmassieren.
Schritt Vier: Vata-senkende Nahrungsmittel
So richtig balancierend wird dein Porridge mit Süßem, wie Datteln und Feigen. Sie haben eine erdende Wirkung und schützen dich dazu vor Süß-Cravings, die im Herbst verstärkt auftreten. (Inspirationen für dein Frühstück.)
Auch bunte Wurzelgemüse bringen uns jetzt der Erde näher, sowie Salz. Es hat – in Maßen – aufbauende, wärmende Qualitäten.
Zimt, Nelken, Muskat und Süßholz heizen dich von innen auf, stabilisieren Vata, dein Immunsystem und schenken deiner Seele Geborgenheit. Als Teemischung nutze ich gerade „Goldene Mitte“ von Shoti Maa.
Schritt Fünf: Dankbarkeit

Keine Jahreszeit ist so sehr mit den Bildern von Ernte und auch Dankbarkeit verknüpft, wie der Herbst.
Dankbar zu sein für das was ist, bedeutet auch zu verzeihen. Sich selbst oder anderen. Wir können diese Jahreszeit wunderbar für die „Kunst des Vergebens“ nutzen und negatives von uns „abfallen“ lassen, wie der Baum seine Blätter, wenn es an der Zeit ist, fallen lässt.
Die Worte „gratitude„, „forgiveness“ oder „release“ passen ideal zu deiner Herbst-Affirmation:
Einatmen: „I am“
Ausatmen: „Forgiveness“
Das Varada Mudra unterstützt dich dabei in deiner Intention.
Mit dem Rhythmus der Natur zu gehen, verlangt garnicht viel und schenkt dir tiefe Kraft, Körper-Präsenz und Verbundenheit.
Grow grounded,
Deine Julia
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Bildquelle Buddha: http://www.exoticindiaart.com/product/sculptures/buddha-in-wish-fulfilling-gesture-varada-mudra-ZN71/
Eine Antwort zu “Mixed up? Den inneren Wind mit Ayurveda balancieren”
Danke für diesen informativen Beitrag! Ich konnte die Anzeichen der Dosa-Erhöhung vor allem im psychologischen Bereich schon bei verschiedenen Menschen beobachten. Liebe Grüsse Sandra
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