Familiengerechte Ayurveda-Küche im Herbst
In den Ayurveda-Kochkursen höre ich immer wieder freudige Eltern, die beim gemeinsamen Essen glücklich verkünden, dass dieses Essen „sogar ihren Kindern schmecken würde“.
Das macht mich immer glücklich, denn oft scheitert die wirkliche Umsetzung von Ayurveda Ernährung zu Hause daran, dass wir denken : „Ach die anderen essen das ja nicht und für mich alleine möchte ich nicht extra kochen.“
Meistens sind es Frauen – oder Mütter – die neue Ernährungsimpulse mit nach Hause bringen und oft stoßen sie dann auf Barrieren der Gewohnheit.
Dabei ist familientaugliche, milde Ayurveda-Küche gar nicht schwer umzusetzen und zu integrieren.
Mein Sohn mag zum Beispiel wenig Gemüsesorten. Mir ist es deswegen besonders wichtig, dass er sich das Gemüse, welches ihn anspricht, selbst im Bioladen aussuchen kann.
Meistens wählt er Kartoffeln, Karotten, Blumenkohl, Brokkoli und Champignons. Das war’s.
Wenn ich nicht doppelt kochen möchte, dann wähle ich meist zwei Gemüse für ein mildes Curry aus. Ein Gemüse, welches er zu 100% isst und eins zum immer mal wieder probieren – zur Not kann er „picken“ und wir sind beide zufrieden.
Wenn ich Ingwer oder Knoblauch benutze, dann stoße ich ein Stück Ingwer mit dem Mörser an oder zerquetsche die Knoblauchzehe und entferne diese dann, bevor ich das Essen in eine Schüssel gebe. Kinder mögen meistens keinen Ingwer, aber seine immunfördernden Eigenschaften sind jetzt wichtig.
Herbst-Zeit ist Zeit für Erdung und Balance
Gerade im Herbst ist es so wichtig für uns selbst und für unsere Kinder ein wohliges, warmes Abendessen zu kochen, dass leicht ist und erdend wirkt und den Körper auf den kommenden Winter vorbereitet.
Um jetzt auf ganz natürliche Weise unsere Mitte zu stärken, können wir die Lebensmittel nutzen, die uns gerade im Gemüseregal angeboten werden. In der Erntezeit befinden sich dort viele regionale, erdende Zutaten. Ideale Gemüse sind jetzt zum Beispiel Rote Beete, Karotten, Kürbis, Süßkartoffeln, Aubergine, frischer Mais und Zwiebeln.
Gewürze, die du jetzt nutzen kannst, sind Nelken, Sternanis, Bockshornklee, Koriander, Anis, Kurkuma, Muskat, Pippali, Vanille, Zimt und Orangenschale.
Einfaches und köstliches Süßkartoffel-Brokkoli-Curry
Du brauchst dafür
für 2-3 Portionen
1/2 Brokkoli
1 Süßkartoffel
1 Rote Zwiebel
Ingwer
1 Knoblauchzehe
1/3 TL Bockshornkleesaat ganz
1 TL Koriandersaat, gemahlen
1 gehäufte Messerspitze Kurkuma
350-400 ml Kokosmilch
1 TL Dattelsüße oder Ahornsirup
Salz und Pfeffer
Nach Geschmack etwas getrockneten Ingwer, Chillie oder getrockneter Ingwer
frischen Muskat und Limettensaft
Und so geht’s
Brokkoli halbieren und die Röschen abtrennen. Süßkartoffel schälen, würfeln. Ingwer, Zwiebel, Knoblauch schälen und fein hacken – oder im Stück lassen und mit dem Möser zerstoßen.
Fett in einem Wok oder in einem Topf erhitzen. Bockshornklee, Zwiebel, Ingwer und Knoblauch im Fett dünsten, dann Süßkartoffeln hineingeben und bei geschlossenem Deckel angaren lassen. Immer wieder wenden, damit die Süßkartoffeln nicht anbrennen.
Brokkoli entweder getrennt dünsten oder jetzt mit der Kokosmilch dazu geben. Kurkuma, Koriandersaat und Süße dazu geben und für 10 Minuten köcheln lassen. Gegebenenfalls jetzt etwas Chillie oder getrockneten Ingwer dazu tun. Der Brokkoli soll noch Biß haben.
Mit genügend Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Muskat und Limettensaft erst am Schluss darüber geben. Fertig.
Ich habe das Curry mit schwarzem Reis gekocht und gerösteten Sesam und Kürbiskerne darüber gegeben. Es passen auch Basmatireis oder – für Kinder – auch Nudeln.
Bon Appetit!
Deine Julia