Vom Schleudern und der Kraft des Herbstes

Warum uns der Übergang von Sommer zu Herbst ins Schleudern bringt und wie wir aus der Kraft des Herbstes lernen können – immer wieder und immer wieder neu.

In der letzten Woche hat mich eine Grippe ans Bett gebunden. Zuerst kam ich in den „Ich hab´jetzt einfach keine Zeit, um krank zu sein!“ – Modus. Als der Turm von Erkältungs-Tees und Kurkuma-Honig-Löffeln immer höher wurde, habe ich mich gefragt: warum denn jetzt? Ich bin voller Pläne, habe so viel zu tun! Vor allem war klar: ich brauche eine Pause!

Ayurveda und die Jahreszeiten

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Kurkuma mit Honig und Pfeffer als Erkältungs-First-Aid-Kit.

Im Ayurveda sind wir, sowie die in uns vorherrschenden Elemente, unabdingbar mit den Jahreszeiten und dem uns umgebenden Klima verbunden. Die Stellung der Sonne hat einen direkten Einfluss auf unseren Stoffwechsel. Zudem gelten im Sommer, Herbst und im Spätwinter bestimmte Elemente in uns als erhöht. Auch die Empfänglichkeit für Krankheiten ist zu Jahreszeiten höher, in denen diese Elemente – oder Dosas – in uns vorherrschen. So haben wir am Ende des Winter meist mit klebrigen Erkältungen zu tun. In dieser Zeit ist die Feuchtigkeit oder unser Kapha-Dosa erhöht. Das kann sich anfühlen, wie eine nicht enden wollende Gletscherschmelze in uns: Sinusitis für 2 Wochen trotz Dauer-Rotlicht. Im Sommer, wenn das hitzige Pitta-Dosa dominant ist, bekommen wir leicht eine Sommergrippe mit Fieber oder Durchfall. Und im Herbst, wenn Vata, das Wind-Element in uns vorherrscht, wird unsere Haut trocken, die Verdauung stockt, wir bekommen Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Erkältungen. Gerade in den Übergängen zwischen den Jahreszeiten, ist unsere Sensibilität erhöht und es gilt leichte, nährende und warme Speisen zu sich zu nehmen, um unser System zu stützen, statt es mit schwerer Nahrung zu belasten.

Die Kraft des Herbstes und wie wir sie für uns nutzen können

Und der Herbst? Ist, wie runterkommen, nach einem Sommer, der uns mit Hitze, kurzen Nächten und einem Leben im Draussen beflügelt hat.

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Ent-Schleunigung mit Herbst-Strauss im Gepäck.

Diejenigen unter uns, die mit Wärme nicht so gut zurecht kommen und sich im Sommer körperlich unwohl fühlen, sehnen den kühlen Morgen des Herbstes herbei. Das fühlt sich dann an, wie: aufatmen.

Doch die, welche sich durch Hitze befreit fühlen und im Sommer den wahren Sinn des Lebens sehen, die landen jetzt eher unsanft. Nach dem Sommer-Run kommt ein Schleudern und dann der Fall in Erschöpfung oder eine Grippe. Irgendetwas eben, das Pause zu Dir sagt.

Wenn Du auch so ein Herbst-Stolperer bist, wie ich, dann hilft es, den Herbst zu empfangen, mit seiner erdenden, besänftigenden Kraft. Einen Blick zu werfen, auf die Dinge, die Du in diesem Jahr schon für Dich erreicht hast. Einen Spaziergang zu machen, statt den nächsten Termin in den Kalender zu schreiben – und Dich zu verwöhnen. Mit etwas mehr Ruhe, Regelmäßigkeit, einem saisonalen, satten Herbst-Gericht und einem Schuss mehr Öl/ Ghee im Essen.

Am Ende habe ich mich doch für drei Tage ins Bett verzogen. Mit Rotlicht im Gesicht, Wärmflasche auf dem Bauch und schnurrendem Kater an den Füßen – und hatte Zeit für Nichts, für Erdung, für Ent-Schleunigung.

Entschleunigungsgarant: Kürbis-Curry-Rezept

Mit Herbst-Soundtrack

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